Das Angebot dazu ist allerdings von Seiten der öffentlichen Hand beschränkt oder gar nicht
vorhanden. Es ist darum höchste Zeit, dass betroffene Väter diese Aufgabe selbst angehen
und ausdrücken, was ihre bedrohten Familien nötig haben.
Ein Stichwort dazu heisst "Mediation" - Vermittlungsarbeit zwischen Trennungswilligen mit
der Absicht, für beide Seiten akzeptable und praktizierbare Lösungen zu erarbeiten.
Natürlich immer mit dem Augenmerk auf dem wirklichen Wohl der Kinder. Es sei an dieser
Stelle gewarnt vor Scheidungsanwälten, die in einem kurzen Kurs das gelernt haben wollen
und es auch teuer verkaufen, was sich Fachleute wie Sozialarbeiter oder Therapeuten in
mehrjährigen Ausbildungen seriös erarbeitet haben.
Die Idee der Mediation wird im sog. "Cochemer Modell" weitergeführt.
Es geht dabei um eine Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Professionen, die an
einem familienrechtlichen Verfahren beteiligt sind, bis eine einvernehmliche Lösung
gefunden wird. Trotz Kritik am Modell ist sie bis anhin die effektivste Methode, einen
"Rosenkrieg" zu vermeiden, resp. in geordnete Bahnen zu lenken.
Da anderseits ein adäquates Auffangnetz für die beschriebenen, unschuldig gestrauchelten
Männer in der Schweiz völlig fehlt, sind sie sich selbst überlassen. Hier geben sich zwar
Väterorganisationen Mühe, in gutgemeinter Absicht Entlastung anzubieten, sie sind jedoch
aufgrund ihrer fehlenden Kenntnisse nur beschränkt zum Handeln fähig. Das von der
Öffentlichkeit bis anhin nur marginal zur Kenntnis genommene Thema bedarf daher
einerseits dringend der Anerkennung und damit der Bezeichnung eines sozialen Problems
und anderseits des professionellen Einsatzes.
Das vorliegende Beratungsangebot ist daher im Sinn eines Auffangnetzes zu verstehen.
Es soll primär dazu anregen, dass sich betroffene Väter zu erkennen geben. Im weiteren
sollen diese lernen, verschüttete Ressourcen selbst oder unter Anleitung zu reaktivieren
und sich nicht zuletzt auf Dauer mit anderen Betroffenen zu solidarisieren. Denn Solidariät
ist unter Männern bis anhin immer noch ein Fremdwort; meine Erfahrung zeigt, dass sie
sich nach kürzester Zeit zurückziehen, nachdem sie ansatzweise über ihre Probleme
berichtet haben - anstatt sich mit ihresgleichen zusammenzutun.